Quetzalcoatl

(Die „gefiederte Schlange“, aber auch „Edelsteinzwilling“), bedeutender Gott im aztekischen Pantheon, dessen Usprünge in älteren mesoamerikanischen Kulturen lagen. Als einer der Schöpfergottheiten belegte er eine Schlüsselrolle im Mythos von den fünf Sonnen. Er trat auch in verschiedenen anderen Gestalten auf, als Windgott oder als gefiederte Schlange.
Q. wurde im gesamten mesoamerikanischen Raum Tribut gezollt. Die Azteken z.B. verehrten ihn als Schutzherrn der Priester, als Erfinder des Kalenders und als Beschützer der Handwerker.
Während Q. von seinen Untertanen friedliche Opfer wünschte (Jade, Vögel, Schlangen, Schmetterlinge), verlangte sein Bruder Tezcatlipoca nach blutrünstigeren Zeremonien. Der Legende nach kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden, in deren Folge Q. im Jahre 987 n. Chr. aus Tula vertrieben wurde. Er begab sich daraufhin mit seinem Gefolge zum Golf von Mexiko, opferte sich auf einem Scheiterhaufen und wurde als der Planet Venus wiedergeboren.

Lit.: Willis, Roy (Hrsg.): Weltgeschichte der Mythologie. Köln: Taschen GmbH, 2006.

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