Qat

In der ozeanischen Mythologie der Mensch der ersten Anfänge, Organisator von Leben und Tod, Tag und Nacht, Menschen und Tieren. Er hat elf Brüder namens Tagaro. Unter ihnen befinden sich Tagaro Gilagilala, der alles versteht und die anderen unterweisen kann, und Tagaro Loloqong, der nichts weiß und wie ein Verrückter handelt. Es heißt, Q. habe alle elf zum Leben geführt, nachdem ein böser Geist sie hatte verschwinden lassen.
Q. erschafft die Dinge aus einer zuvor existierenden Welt. Zuerst macht er Menschen und Schweine, die einander exakt ähnlich sind. Seine Brüder tadeln ihn dafür, und so gebietet er den Schweinen, auf vier Füßen zu laufen, und die Menschen verpflichtet er zum aufrechten Gang. Dann gestaltet er aus geschmeidigem Reisig die erste Frau. Als sie lächelt, erkennt er, dass es eine lebendige Frau ist. So findet er Spass daran, die Schöpfung durchzuführen, und es gelingt ihm alles, was er unternimmt.
In jenen Zeiten sterben die Menschen nicht, es erneuert sich lediglich ihre Haut. Q. Es gibt aber auch keinen Fortschritt. Und so lässt Q. einen Mann namens Mate kommen, der jedoch aufgrund der versperrten Oberwelt schließlich zur Unterwelt aufbrechen muss, was für den Menschen den Anfang des Todes bedeutet. Auch Q. soll zuletzt in das Land des Todes gegangen sein und dabei alle Hoffnungen der Menschen mitgenommen haben. Es gilt jedoch als sicher, dass er zurückkehrt.

Lit.: Comte, Fernand: Mythen der Welt. Darmstadt: Wiss. Buchges., 2008.
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