Grimoire

Verballhornt aus frz. grammaire, Grammatik; Bezeichnung für populäre Zauberbücher mit Beschwörungsformeln und Zaubersprüchen, die zwischen Spätmittelalter und 18. Jh. kursierten. Sie können astrologische Regeln, Listen von Engeln und Dämonen, Zaubersprüche sowie Anleitungen zum Herbeirufen von magischen Wesen oder zur Herstellung von Talismanen und Zaubertränken enthalten.
Einteilen lassen sich die G.s grob in folgende Kategorien:
Schwarzmagische Grimoires: häufig anonym oder unter einem Pseudonym verfasste Schriften, die Schadenzauber, Dämonenbeschwörung, Nekromantie oder die Herbeirufung Luzifers enthalten, wie z.B. das Clavicula Salomonis, das Grimorium Verum oder Das Grand Grimoire.
Philosophische Grimoires: Thematisiert werden die magia naturalis, okkulte Wissenschaften, die Kabbala, Alchemie sowie neu entwickelte Beschwörungstechniken.
Magische Gebetbücher: Diese enthalten Anrufungen zu Heiligen, magische Gebete, zahlreiche Schutzbeschwörungen sowie Beschwörungen von Engeln, aber auch von Geistern.
Grimoires des Volksglaubens: meist Beschwörungen zu Dämonen und Schutzgebete zu Gott und Heiligen, damit man zu Reichtum gelangen, den Feind vernichten oder Gesundheit erhalten kann.
Magische Rezeptbücher: Bücher mit magischen Rezepten gegen Krankheit, zum Schutz vor Feinden, für Reichtum, Liebe (z.B. Das sechste und siebente Buch Mosis).

Lit.: Lehmann, Alfred: Aberglaube und Zauberei: von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart. Literaricon Verlag UG, 2019.
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