Gorissen, Johanna

(* 15.09.1906 Welberg/Holland; † 07.03.1960 Wouw/Holland), Trägerin von Stigmen und außergewöhnlichen Phänomenen.
Nach der Schulzeit war G. bis zum 18. Lebensjahr als Dienstmagd tätig, arbeitsfreudig und fröhlich. In der Folge fiel sie durch wiederholtes Blutspucken auf. Ihr Hausarzt diagnostizierte Tuberkulose und verordnete ihr Bettruhe, die sie vier Jahre lang einhielt. Manchmal ging es ihr so schlecht, dass sie versehen wurde. Bei einer solchen Gelegenheit beschrieb sie den Umstehenden eine soeben erlebte Heiligenvision. Ab diesem Zeitpunkt setzte eine rasche Besserung ihres Zustandes ein und sie gesundete schließlich vollkommen.
Ihre anfänglich positiven mystischen Visionen wurden schließlich von negativen abgelöst. Von 1929 bis 1933 litt G. an diabolischen Belästigungen und klagte über ein „Glühen ihres Herzens“, Schläge auf den Rücken sowie erneutes Blutspucken und Eiterungen. Sie verbrachte daraufhin weitere acht Jahre im Bett.
Die Stigmen an den Händen traten zum ersten Mal am 14. Dezember 1934 auf und bildeten sich in der Regel jeweils bis zum Abend wieder zurück. An der linken Brustseite bestanden zwei Wunden: die „Herzwunde“ auf der Mamma in Form eines schräg liegenden Kreuzes und eine halbmondförmige Seitenwunde unterhalb des Rippenbogens. Der Blutverlust war enorm, am stärksten am Karfreitag. Menstruatiosnblutungen traten hingegen nur selten auf.
Am Tag der Besetzung ihres Dorfes durch die Deutschen im Mai 1940 hatte G. morgens noch die blutenden Stigmen, erhob sich dann jedoch mittags von ihrem Bett. Von diesem Tag an sistierten die Ekstasen und die Stigmatisation trat nie mehr auf, nur Visionen hatte sie noch regelmäßig.

Lit.: Schleyer, Franz L.: Die Stigmatisation mit den Blutmalen. Hannover: Schmorl & von Seefeld Nachf., 1948.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.