Goldziher, Ignaz

Geb. als Isaak (Yitzhaq) Yehuda Goldziher (* 22.06.1850 Stuhlweißenburg, damals Kaisertum Österreich; 13.11.1921 Budapest), ungarischer Orientalist. Einige seiner Werke publizierte er auf Ungarisch, den Hauptteil jedoch in Deutsch, seiner Erstsprache, da seine Heimat bis zum Ersten Weltkrieg zu Österreich-Ungarn gehörte. Zusammen mit Theodor Nöldeke und Christian Snouck Hurgronje gilt er als Begründer der modernen Islamwissenschaft.
Sein Vater Adolf, Schüler des Rabbiners Chatam Sofer, war ein wohlhabender Lederwarenhändler, der jedoch, als Ignaz noch ein Kind war, verarmte. Aus wirtschaftlichen Gründen musste die Familie 1865 nach Pest übersiedeln, wo G. ab diesem Datum bis zu seinem Tode lebte.

Am 2. September 1889 erhielt G. in Stockholm aus der Hand von König Oskar II. (Schweden) die Goldene Medaille als höchste Auszeichnung des Internationalen Orientalistenkongresses.
Von großer Bedeutung für die hebräische Mythologie ist das Buch Der Mythos bei den Hebräern und seine geschichtliche Entwicklung (1876).

W.: Der Mythos bei den Hebräern und seine geschichtliche Entwickelung: Untersuchungen zur Mythologie und Religionswissenschaft. Leipzig: Brockhaus, 1876.
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