(Mhd. glas, „das Glänzende, Schimmernde“, auch für „Bernstein“), Sammelbegriff für eine Gruppe amorpher Feststoffe mit vielfältiger Symbolik.
So ist G. das mit dem Licht verbundene Symbol der himmlischen Welt. Die Transparenz des Materials wird zum Sinnbild der Transzendenz und steigert ihre Symbolik in Form einer Kugel aus G. In diesem Zusammenhang steht die Glaskugel in der Wahrsagerei.
G. dient auch als Mariensymbol, indem es durchscheinen lässt, ohne verletzt zu werden, vergleichbar der jungfräulichen Empfängnis. In diesem Sinne zeigen Darstellungen der Verkündigung an Maria eine Lilie in einer gläsernen Vase.
Zur G.-Symbolik gehört aber auch die Zerbrechlichkeit von G. und seine Isolierfähigkeit.
Für die Alchemisten war G., da es gefärbt werden konnte, ein Modell für die Änderung von Qualitäten (Lapis philosophorum), ein unverzichtbarer Werkstoff im Labor und außerdem ein Zuschlag für die verschiedenen Mischungen, Schmelzgattierungen usw.
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