Giorgi, Francesco

(1466-1540), Franziskaner aus Venedig, christl. Kabbalist, schrieb über die Einheítsverbindung von Mikro- u. Makrokosmos aus der Sicht der jüdisch-christlichen Zahlensymbolik. In seiner Schrift De harmonia mundi (1525) untersuchte er die Gesetzmäßigkeiten, durch die Mikro- und Makrokosmos miteinander verbunden sind, und entwarf unter Rückgriff auf die kabbalistische Zahlensymbolik ein monistisches System der Welt.
G. war überzeugt, dass ein Zeitalter der Eintracht bevorstünde, in dem auch alle Differenzen der Religionen beseitigt würden. Seine Gedanken hatten großen Einfluss, insbesondere auf die englische Renaissance.

W.: Francisci Georgii Veneti Minoritanae Familiae, de harmonia Mundi totius Cantica tria; Cum indice eorum, quae inter legendum adnotatu digna visa fuere, nunc recens addito. Parisiis: Berthelin, 1546.
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