Giltine

(Abgel. von dem Verb gelti, „stechen“), in der Mythologie Litauens die Todesgöttin. G. wird erstmals von Matthäus Prätorius genannt, der ihr eine Dienerin, Magyla, zuschrieb. Die Folklore beschreibt G. als weiße Frau, die mit ihrer langen Zunge Menschen zu Tode sticht. Ihr Herannahen kündigen Hunde mit Bellen und Winseln an. Da G. keine Gewässer überqueren kann, legte man jeweils zwischen Friedhof und Dorf einen Bach, um so ihr Kommen zu verhindern. > Balten.

Lit.: Balys, Jonas/Biezais,Haralds: Baltische Mythologie, in: Hans Wilhelm Haussig/Jonas Balys (Hrsg.): Götter und Mythen im Alten Europa (Wörterbuch der Mythologie, Abt. 1: Die alten Kulturvölker, Bd. 2). Stuttgart: Klett-Cotta, 1973.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.