Gesichtsurne

Typische Brandgräberurne der Megalitkulturen (Steinzeit) im gesamten europäischen Raum. Die Tonkrüge zeigen, bei kugelbäuchiger Ausformung, häufig eine Gesichtsmaske, was auch an einen etruskischen Einfluss denken lässt. Sog. Hausurnen, Graburnen in Hausform, waren z.B. in der frühen Eiszeit bei den Etruskern, im Ostseeraum und in Mitteldeutschland verbreitet. Die Form eines Vorratsspeichers für die Urne legt angeblich den Gedanken an einen Auferstehungsglauben nahe.
Die Wormser Gesichtskrüge, Tonwaren aus dem 4. Jh. n. Chr. mit einer Gesichtsmaske, brachte man mit der keltischen Fruchtbarkeitsgöttin Rosmerta-Maia (?) in Zusammenhang.

Lit.: Holzapfel, Otto: Lexikon der abendländischen Mythologie. Sonderausg. Freiburg i.Br.: Herder, 2002.
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