Gertrud von Helfta

Beiname „die Große“ (* 06.01.1256 wahrsch. Thüringen; †17.11.1301/02 Helfta), heilig (Fest: 17. Nov). katholische Mystikerin, Visionärin.
Mit fünf Jahren wurde G. als Waise der Obhut der Zisterzienserinnen in Helfta übergeben, wo sie unter der Äbtissin Gertrud von Hackeborn eine umfassende wissenschaftliche und geistliche Ausbildung erhielt. Bei ihren Studien, den artes liberales, erlitt sie jedoch eine Krise durch eine Christusvision am 27.01.1281. G. wandte sich daraufhin ausschließlich der Hl. Schrift und den Schriften der Kirchenväter zu. Auf göttliche Weisung schieb sie ihre göttlichen Erfahrungen nieder.
Ihre Werke, der aus fünf Büchern bestehende Legatus divinae pietatis (Der Gesandte der göttlichen Liebe) und die Exercitia spiritualia, stellen in ihren meditativ-ekstatischen Begegnungen mit Christus eine Brautmystik mit besonderer Verehrung des Herzens Jesu dar. Ihre Herz-Jesu-Frömmigkeit und ihre Gebete übten einen jahrhundertlangen Einfluss auf die katholische Frömmigkeit aus. Die Preces Gertrudianae wurden von 1670 bis heute immer wieder gedruckt.

W.: Gertrudis de Helfta: Gesandter der göttlichen Liebe = Legatus divinae pietatis. Nach der Ausg. der Benediktiner von Solesmes übers. von Johannes Weißbrodt. Vorw. von Assumpta Schenkl. Lebensabriss und Kommentar von Anselm Manser. Stein am Rhein: Christiana-Verl., 2008.

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