Galigaï, Leonora

Auch Leonora Dori oder Leonora Dori Galigai (* 19.05.1568 Florenz; † 08.07.1617 Paris), Ziehschwester und Hofdame Maria von Medicis am toskanischen und französischen Hof.
1601 heiratete G. den aus niederem Adel stammenden italienischen Abenteurer Concino Concini, der sich im Lauf der Zeit beim Volk äußerst unbeliebt machte. Er und seine Frau beeinflussten die Königin in einer Art und Weise, dass ihnen deren Gemahl, Heinrich IV., mehrmals mit Verbannung drohte. Nach seiner Ermordung, an der Concini möglicherweise nicht unbeteiligt war, wuchs dessen und Leonoras Einfluss enorm an. Doch wurde Concini, der sich inzwischen zum Marschall von Frankreich gemacht hatte, am 24. April 1617 selbst ermordet. Leonora beschuldigte man, als Hexenmeisterin die Königin verhext zu haben. Während des Prozesses wurden bei ihr drei Bände mit magischem Inhalt sowie Amulette gefunden. Bei den Untersuchungen stellte man fest, dass Concini und seine Frau Magier, Astrologen und Hexenmeister befragt, Wachspuppen verwendet und Zauberer aus Nancy herbeigeholt hatten, um Kakerlaken zu opfern. Als der Richter sie fragte, mit welchem Zauber sie die Königin derart beeinflussen konnte, antwortete G. mit Stolz, dass ihr Zauber die Kraft eines großen Geistes über einen kleinen symbolisiere. Aufgrund ihrer eigenen Aussagen wurde G. schließlich verurteilt und am 8. Juli 1617 enthauptet.

Lit.: Shepard, Leslie A. (Ed.): Encyclopedia of Occultism & Parapsychology. A Compendium of Information on the Occult Sciences, Magic, Demonology, Superstitions, Spiritism, Mysticism, Metaphysics, Psychical Science, and Parapsychology, with Biographical and Bibliographical Notes and Comprehensive Indexes. In Three Volumes, Detroit: Gale Research, Inc., 31991.
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