(Lat.; gr. Didymos; * um 313 in Alexandria/Ägypten; † 398 ebd.).
Über sein Leben berichten seine Schüler Palladius († 425), Rufinus († 410) und Hieronymus († 420). D. lebte als Asket in der Gegend von Alexandria und wurde nach Rufinus vom hl. Athanasius zum 10. Leiter der Katecheten-Schule von Alexandria ernannt, wo er bis ins hohe Alter lebte und arbeitete.
D. war nicht nur ein großer Denker, sondern, was völlig überrascht, auch ein großer Gelehrter, obwohl er vom 4./5. Lebensjahr an blind war. Zur Kompensation entwickelte er ein außergewöhnliches Gedächtnis.
In seiner Theologie und Moral folgte er Klemens von Alexandrien, in der Spiritualität jedoch Origines, weshalb seine Lehre des öfteren verurteilt wurde, so auch auf dem Laterankonzil von 647. Seine besondere Bedeutung liegt in der Erstellung einer Psychologie von Christus im Kampf gegen die Arianer, als im 4. Jh. die Diskussion über die menschliche Natur Jesu aufflammte. D. betont die Bedeutung der Spiritualität und die völlige psychische Ausgeglichenheit Jesu.
Seine erhaltenen Werke De Trinitate, De Spiritu Sancto (von Hieronymus ins Lateinische übersetzt), Adversus Manichaeos und Contra Eumonium zeugen von einer großen Kenntnis der Bibel. Sein exegetisches Werk ist nur in Fragmenten erhalten.
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