(Griech. demos, Volk, und ergon, Arbeit = Handwerker), Weltbaumeister.
In der Antike, so bei Homer (Od. 17, 383; 19, 135), hatte D. die Bedeutung von „Diener der Allgemeinheit“, wozu Berufe wie Arzt, Wahrsager, Künstler und Baumeister gehörten. Platon († 347 v. Chr.) führte dann den Begriff in die Philosophie ein und bezeichnete damit den Weltenschöpfer (Tim. 28a ff; 41a). In der Kaiserzeit wurde der D. weitgehend zum Begriff des obersten Gottes.
Auch das neue NT (Hebr.11,10) und Philon verwenden D. als Begriff für den Schöpfer. Die Väter (1 Clem. 20,11; Iust. 1 apol. 13, 1) und die Apologeten des 2. Jhs. folgen dieser Vorstellung vom guten Weltenschöpfer, der in seiner Schöpfung das vorweltliche Chaos der Materie ordnete.
Demgegenüber wurde D. in der Gnosis vornehmlich zur Bezeichnung einer unwissenden und bösartigen Schöpfergestalt (NHC I, 5: Trac Trip 105,1) verwendet und nicht als ein Schöpfer wie der christliche Gott gesehen, der die Welt aus dem Nichts erschaffen hat, sondern nur als ein Baumeister, der die Materie schon vorgefunden und aus ihr die irdische Sinnenwelt gebildet hat. Diese negative Besetzung und Trennung des D. vom Schöpfergott durch die Gnosis, die vom Christentum abgelehnt wurde, führte dazu, dass D. in der Hauptströmung des Christentums außer Gebrauch kam.
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