Condren, Charles de

(* 15.12.1588 Vaubuin/Soisson; † 17.01.1641), Oratorianer, Mystiker.
C. erhielt von Kindheit an außerordentliche Gaben: eine lebendige Erfahrung der Größe Gottes und der Bedeutung des Leidens Christi sowie die Überzeugung, dass Gott ihn zum Priestertum berufen werde. Nach erfolgreichen Studien an der Sorbonne wurde er nach einer langen Vorbereitung 1614 zum Priester geweiht und trat 1617 in Paris in das Oratorium ein. 1629 wurde er zum Generaloberen des Oratoriums gewählt, das er mit besonderer Sorgfalt leitete.

Neben seiner seelsorglichen Arbeit in den Pfarreien und für die Missionen widmete sich C. vor allem der spirituellen Führung zahlreicher Personen. So soll er zwischen 1630 und 1641 alle frommen Seelen in Paris seelsorglich begleitet haben.
Obwohl er nichts veröffentlichte, erweist er sich in seinen Konferenzvorlagen und seinen Briefen als Mystiker und großer Pädagoge. Die Verbreitung seiner geistlichen Lehre erfolgte durch seine Schüler, vor allem durch J. > Eudes und J.J. > Olier.
Mangels Texten aus seiner Feder kennen wir seine spirituelle Lehre nur aus Werken, die nach seinem Tod veröffentlicht wurden: auf der einen Seite L’idée du sacerdoce et du sacrifice de Jésus-Christ (davon scheint nur der zweite Teil von ihm zu sein), auf der anderen Seite Considerations sur les mysteres de Jésus-Christ. Zu nennen sind ferner die Briefe und eine beträchtliche Anzahl nicht veröffentlichter Texte.

W.: Lettres du Père Charles de Condren, hrsg. von P. Audray und A. Jouffrey. Paris, 1943.
Lit.: Amelote, D.: La vie du P. Charles de Condren. 2 Bde. Paris, 1943.
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