Brombeere

(Lat. rubus fructuosus; engl. blackberry; fr. feuilles de ronce noire; it. mora), auch Braunbeere, Mohrenbeere oder Schwarze Haubeere genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), findet sich überall und blüht von Mai bis August. Der Name leitet sich vom altdeutschen Wort für Dornbeere (bramo-beri, bramberi) ab.
Ursprünglich in den Wäldern Eurasiens und Nordamerikas beheimatet, war die B. im Altertum als eine der ältesten Heilpflanzen überhaupt bekannt. In Mitteleuropa wurde sie etwa seit dem 16. Jh. in Klostergärten kultiviert. Allgemein bekannt wurde sie jedoch im 19. Jh. und systematische Sortenzüchtungen gibt es erst seit etwa Mitte des 20. Jhs. Die Beeren dienen als Nahrung und die Blätter zur Zubereitung von Tee.

In der Volksheilkunde wird dem Tee aus Brombeerblättern eine blutreinigende, blutdrucksenkende, harn- und schweißtreibende Wirkung, den Früchten eine Heilwirkung bei fiebrigen Erkrankungen und Verdauungsproblemen nachgesagt.
Paranormologisch ist die B. mit zahlreichen Eigenschaften behaftet. Im keltischen > Baumkalender steht sie als Monatspflanze (02.-29.09.) für die Schlaf- und Traumwelten sowie für das Erkennen von Zusammenhängen. In einigen irisch-gälischen Regionen wird noch heute Brombeerwein oder Brombeerkuchen zum Fest > Lugnasadh zubereitet. Kosmologisch werden die Beeren > Saturn, die Wurzeln > Uranus und die Blüten und Blätter > Pluto zugeordnet; ihr Element ist die > Luft. Geweiht ist die B. > Hekate, > Eros, > Tanathos und > Brigit.
Mit ihrer magischen Kraft wirkt die B heilend, beglückend, verbindend, trennend und schützend. Heilwirkung hat sie angeblich als > Talisman getragen; als > Amulett sollen Blätter oder verholzte Ranken der B. persönliches Pech in Glück verwandeln. Die > Dornen finden im Trennungs- und Bindungszauber Verwendung, der Strauch dient dem Erkennen und Vertreiben von > Hexen und die Zweige über der Stalltür sollen das Vieh vor > Verhexung schützen (Rolland, 187).

Lit.: Rolland, Eugène: Flore populaire ou histoire naturelle des plantes dans leurs rapports avec la linguistique et le folklore. Tome 5. Paris: Rolland, 1896; Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium; ein erweytertes wahrhaft ergötzliches Werk ueber die magischen Verrichthungen mit Kreuthern und den zauberischen Kräfften der Pflanzen sowie dehren medicinalischer Beteuthungen. 2., überarb. u. erg. Aufl. Speyer: Die Sanduhr – Fachverlag für altes Wissen, 1995; Beschreibende Sortenliste Himbeere, Brombeere/hrsg. vom Bundessortenamt. Hannover: Deutscher Landwirtschaftsverl., 2006.
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