Nach dem bekannten Quantenphysiker John Stewart Bell (1928-1990) zeichnen sich Ereignisse auf der Quantenebene durch „Nicht-Lokalität“ aus, d.h., dass es Verbindungen und Kommunikationen gibt, die unmittelbar und nicht durch Informationsübermittlungen erfolgen, wie sie dem Makrobereich eigen sind. Bell stützt sich dabei auf das > Einstein-Rosen-Podolsky-Paradoxon und weist darauf hin, dass die Welt entweder objektiv nicht real oder durch Kanäle verbunden ist, die Informationen schneller als Licht befördern können, denn – so sein 1964 veröffentlichtes Theorem: In weit voneinander liegenden Systemen kommt es zu augenblicklichen Veränderungen.
In einem Festvortrag an der Universität Wien im Jahre 1987, anlässlich des 100. Geburtstages von Erwin Schrödinger, sprach Bell insofern von einem „Skandal“, als die sog. „deBroglie-Bohm-Interpretation“ (BBI) der Quantenmechanik nicht in gleichwertiger Weise mit der „Kopenhagener Interpretation“ behandelt und an den Universitäten gelehrt werde. Die „Kopenhagener Interpretation“ hat sich geschichtlich gegen die „Nicht-Lokalität“ durchgesetzt, der de Broglie in den 1920er Jahren und David Bohm seit den 1950er Jahren nachgegangen ist und die heute daher BBI genannt wird. Die „Kopenhagener Interpretation“ ist nicht daran interessiert, was hinter den derzeit bekannten Quanteneffekten liegt, sondern begnügt sich mit den technologischen Verwertungserfolgen der Quantentheorie. So war auch im Jahr 2000, zum Symposium mit renommierten Physikern aus aller Welt anlässlich des 10. Todestages von John Bell, der seine Arbeiten fast ausschließlich den Implikationen rund um das besagte BBI gewidmet hat, kein einziger Repräsentant der BBI in der Rednerliste angeführt. Die Diskussionsoffenheit der Wissenschaft entpuppte sich somit einmal mehr als reine Theorie.
Die Vorstellungen von Bells Theorem fanden hingegen besonderen Anklang bei den transpersonalen Wissenschaften, die sich mit Zeit und Raum übergreifenden Erfahrungen befassen: > Transpersonale Psychologie, > Bewusstseinsforschung, > Parapsychologie, > Synchronizität.
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