Seit der Zeit des Hellenismus erscheinen astrale Symbole und Zeichen erstmals auch im Münzbild. Jenes Tierkreiszeichen, das dabei am häufigsten auf Münzen erscheint, ist der Steinbock (lat. capricornus) in Form eines dämonisch-mythischen Wesens: Ziegenkörper mit Fischschwanz. Unter dem ersten römischen Kaiser, Augustus, taucht er plötzlich auf verschiedenen Gold- und Silbermünzen auf.
Das schönste astrologische Denkmal der Antike ist die alexandrinische Serie aller zwölf Tierkreiszeichen auf Drachmen aus der Regierungszeit des Antoninus Pius (130-161). Eine ähnliche Serie wurde nur noch in Indien unter dem Großmogul Jahangir (1568-1627) ausgegeben, wobei die Folge der Tierkreiszeichen sogar als silberne Rupien und goldene Mohure geprägt wurde. Mit dem Ende der Antike verschwanden in Europa die astrologischen Symbole vom Münzbild. Erst mit dem Erwachen eines neuen Interesses für die Astrologie in der Renaissance und im Barock wurden astrologische Symbole nicht mehr länger vorzugsweise auf Münzen, sondern auf Medaillen geprägt. Dabei ging es meist darum, das positive Horoskop von Fürsten darzustellen.
Als im 17. und 18. Jh. durch die Entdeckungen von Kopernikus, Galilei und Kepler die antiken Vorstellungen von Sternenhimmel und Erde im Verhältnis von Sonne und Planeten widerlegt wurden, behauptete die Astrologie weiterhin ihren Platz. So ließ Karl VI. (1711-1740) eine Anzahl von Medaillen mit astrologischen Bezügen schaffen, darunter die berühmte Serie seiner „Planeten-Medaillen“. Ab dem 19. Jh. finden sich kaum noch astrologische Motive auf Münzen. Das neue Aufblühen der Esoterik Ende des 20. Jhs. hat die astrologische Medaillenlandschaft zu einer neuen Marktnische gemacht, die vor allem auf Gesundheit ausgerichtet ist.
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