Ahamkara

A. (sanskr., „Ich-Macher“), das Ichbewusstsein, entsteht, wenn sich die Seele (> Atman) mit dem feinstofflichen Körper oder dem > Ätherleib verbindet, und gehört neben Verstand (> manah) und Intelligenz (> buddhi) zu den drei feinstofflichen Elementen, die das dreifache innere Organ > Antahkarana bilden, welches alle geistigen Vorgänge möglich macht. Gemäß dem metaphysischen Dualismus des > Samkhya aber fällt es in den Bereich der Materie. Innerhalb der Hierarchie der feinstofflich-psychischen Faktoren ist A. nach der Entfaltung der Intelligenz jene Instanz, die zwischen Subjekt und Objekt unterscheidet und so die Annahme eines Ichs erst ermöglicht. A. ist die Voraussetzung für den Tastsinn und die Möglichkeit des Menschen, mit der Außenwelt in Verbindung zu treten. Aus A. entspringen nämlich ihrerseits die fünf feinen Elemente (tanmatra) und die Fähigkeiten und Tätigkeiten der Sinnesorgane, denen die aus den tanmatras entstandenen Grobelemente (bhuta), aus denen wiederum die wahrnehmbare Welt besteht, als Sinnesobjekte gegenüberstehen.

Lit.: Frauwallner, Erich: Geschichte der indischen Philosophie. Salzburg: Müller, 1953; Spiesberger, Karl: Das Mantra-Buch: Wortkraft – Tongewalten – Macht der Gebärde. Berlin: Richard Schikowski, 1977; Eliade, Mircea: Geschichte der religiösen Ideen. Bd. 2. Freiburg: Herder, 1987, S. 54.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.