Betrifft eine Reihe von Ereignissen, die sich 1916 auf einem Bauernhof in Großerlach (damals Königreich Württemberg) zutrugen. Trotz des Ersten Weltkrieges erregte der Fall im Deutschen Reich einiges Aufsehen. Der Hof wurde von den Bewohnern kurz nach den Vorfällen aufgegeben und später abgerissen, um die Ortsdurchfahrt zu erweitern. Aufgrund der Berichterstattung gewann der Fall in der Wilhelminischen und Weimarer Zeit jedoch an Bedeutung für die Parapsychologie und die Beschäftigung mit dem Okkultismus und wurde in mehreren Werken zur Parapsychologie als Spuk- und Poltergeistphänomen besprochen.
Im Juli 1916 kam es zu einer Inaugenscheinnahme am Ort des Geschehens sowie zu einer Zeugenbefragung durch Mitglieder der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen. Es waren dies die drei späteren Professoren Traugott Konstantin Oesterreich, Gustaf Deuchler und Theodor Haering. Die Familie hatte das Haus zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Die Wissenschaftler sahen keinen eindeutigen Nachweis für übernatürliche Vorgänge gegeben. Eine klare alternative Erklärung für das Geschehen fand sich aber ebenso wenig, sodass der Fall Eingang in Sammel- und Überblicksdarstellungen zu parapsychischen Phänomenen fand.
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