Grannus

Gallisch Grannos, Name jenes Heilgottes der Kelten mit der größten Ausbreitung. Nach der Interpretatio Romana wird er mit Apollo gleichgesetzt. Seine Partnerin war die Göttin Sirona.
Das Zentrum seiner Verehrung lag in den Provinzen Nieder- und Obergermanien sowie Raetia, wo viele ihm geweihte Inschriften gefunden wurden. In Faimingen steht der von Kaiser Caracalla gestiftete Apollo-Grannus-Tempel. Der Kaiser hatte den Heilgott um Hilfe angefleht, nachdem er angeblich von den Alemannen durch Zaubersprüche krank gemacht worden war.
Widmungen an G. finden sich auch in Schottland, Spanien und bis nach Ephesus am Ägäischen Meer. In Schweden trägt ein Bronzeeimer eine Inschrift an G. Weitere Inschriften finden sich im Elsass und in Frankreich.

Lit.: Ihm, Maximilian: Grannus, in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Bd. VII,1. Stuttgart ,1910, Sp. 1823-1827; Pauls, Emil: Zur Granussage, in: Aus Aachens Vorzeit. Mitteilungen des Vereins für Kunde der Aachener Vorzeit. 2. Jg., Aachen 1889, S. 21-26; Maier, Bernhard: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Stuttgart: Kröner, 1994; Olmsted, Garrett S.: The Gods of the Celts and the Indo-Europeans. Innsbruck, 1994.
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