Gralsbewegung

Nicht konfessionell gebundene Gemeinschaft, deren Anhänger sich am Werk Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft von Oskar Ernst Bernhardt (1875-1941) unter dem Pseudonym Abd-ru-shin orientieren.
Die „Gralsbotschaft“ soll eine Erklärung der Schöpfung bieten, die den Aufbau im Stoff aufzeigt. Sie richtet sich sowohl an jeden Einzelmenschen als auch an die Wissenschaften, insbesondere jedoch an suchende Menschen.
Die G. hat ihren Ursprung auf dem Vomperberg in Tirol, Österreich. Rechtsträger ist der „Verein zur Verwirklichung des Gralswissens von Abd-ru-shin, Vomperberg“. 1938 wurde die Bewegung von den Nazis verboten. Die Neugründung und der Beginn der Institutionalisierung erfolgten 1948 durch Bernhardts Witwe. 1999 kam es wegen inhaltlicher, familiärer und finanzieller Auseinandersetzungen zu einer Spaltung der Bewegung, in deren Folge Schwaz in Tirol, Österreich, sowie Stuttgart zum Sitz der Leitung der nunmehr zahlenmäßig größeren Internationalen Gralsbewegung wurden.
Die G. gehört zur klassischen Systemesoterik und orientiert sich an der heute gültigen dreibändigen Fassung von Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft (1948).
Kernpunkte des Werkes sind drei selbsttätig wirkende Schöpfungsgesetze:

– Das Gesetz der Wechselwirkung. Jeder muss das ernten, was er gesät hat.
– Das Gesetz der Anziehung der Gleichart: Gleiches zieht Gleiches an.
– Das Gesetz der Schwere: Das Grobe zieht nach unten, das Feine nach oben.

Nach Bernhardt bestimmen diese Gesetze das Schicksal des Menschen. Wegen der völligen Eigenverantwortlichkeit sei eine stellvertretende Sündenübernahme – etwa durch den Kreuzestod Christi – nicht möglich. Des Weiteren enthält die Lehre auch den Reinkarnationsgedanken.

Lit.: Abd-ru-shin: Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft, (Ausgabe letzter Hand von 1949), 3 Bde. oder Sammelband. Stuttgart: Verlag der Stiftung Gralsbotschaft, 25. Auflage 2006; Aicher, Elisabeth: Vomp, ein religiöser Boden: die Gralsbewegung auf dem Vomperberg und die Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht im 20. Jahrhundert. Innsbruck, Univ., Dipl.-Arb., 1989.
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