Gott

Die alles bestimmende und begründende, absolute, transzendente, personhafte, heilige Wirklichkeit, die sich in der geschichtlichen Offenbarung dem Menschen als Ursprung, Sinn und Ziel seiner Existenz erschlossen hat.
Israel erfuhr die rettende und richtende Gegenwart Jahwes als seinen heiligen, gerechten, barmherzigen Gott. Er ist der Herr über Himmel und Erde, da er allen das Dasein verlieh, indem er es aus dem Nichts erschuf.
Zu diesem Glauben brachte Jesus dem Menschen die Botschaft von der Einwohnung des Dreifaltigen Gottes als Verewigung seines Selbst. „Wir werden kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Joh 14,23). Damit ist für den Christen Gott nicht mehr nur der ferne Schöpfer, sondern der Inhalt und Träger seines persönlichen Lebens. „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20).
Von den Götter Ägyptens sei aus einer 3000-jährigen Geschichte nur der Reichsgott Amun genenannt, der zur Zeit der Pyramiden den allermeisten Ägyptern noch völlig unbekannt war.

Die griechische Philosophie bezeichnet G. ontologisch als in jeder Hinsicht vollkommenes (Platon) oder als das erste und eigentlichste Prinzip (Aristoteles).
Im Hinduismus gibt es unzählige Götter und Göttinnen, die sog. Devas. Hindus glauben, dass jede von ihnen die ganze Weltseele in sich trägt, aber nur eine ihrer Eigenschaften ganz besonders vertritt. Die Weltseele heißt Brahman. Sie durchdringt und vereint nach dem Glauben der Hindus das ganze Universum und alles darin. Manche Hindus nennen sie auch „Gott“.

Im Buddhismus wird ebenfalls nicht ein einzigen Gott verehrt. Stattdessen verehren die Buddhisten neben Buddha die Bodhisattvas, gottähnliche Gestalten, die jedoch sterblich sind. Sie leben zunächst in Menschengestalt und erlangen dann die Erlösung.
Im Islam ist hingegen der Glaube an Gott (Allah) das Zentrum. Er ist ein einziger Gott, Schöpfer und Erhalter der Welt. Kennzeichnend für die islamische Gottesvorstellung sind die 99 Eigenschaften Gottes, die als „schönste Namen Gottes (AsmaʼAllah al-Husna)“ im Koran erwähnt werden.
Was schließlich das Verhältnis Gott Welt anbelangt, so sind folgende Modelle paradigmatisch: 1) Ineinssetzung: Die Welt in ihrer Gesamtheit gilt als göttlich (Pantheismus). 2) Emanation: Die Welt ist Ausfluss des Göttlichen. 3) Die Welt ist radikal von Gott verschieden. 4) Teilhabe: Die Welt ist nur in Teilhabe am göttlichen Sein. Das Gott-Welt-Verhältnis ist als ähnlich nur nur bei gleichzeitiger Unähnlichkeit auszusprechen. 5) Indifferenz: Wie die Welt ist, ist für das Höhere vollkommen gleichgültig.

Lit: Moser, Simon/Pilick, Eckhart (Hrsg.): Gottesbilder heute: zur Gottesproblematik in der säkularisierten Gesellschaft der Gegenwart. Königstein/Ts.: Hanstein, 1979; Tworuschka, Udo: Lexikon Die Religionen der Welt. Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus, 1999.
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