Göbel, Anna Maria

(* 22.03.1886; 11.01.1941), die stigmatisierte Opferseele von Bickendorf/Eifel.
G. wurde als sechstes und letztes Kind ihrer Familie in Bickendorf bei Bitburg (Bez. Trier) geboren. Acht Jahre besuchte sie die Volkschule. 1901 starb der Vater, was sie zutiefst traf. Sechs Wochen nach dessen Tode erkrankte sie und durchlebte 20 Jahre lang eine Reihe von Krankheiten. Jede ärztliche Kunst versagte. Nur manchmal konnte sie das Krankenbett für einige Wochen verlassen. 1917 wurde ihr die Gallenblase entfernt, worauf sich eine andauernde Appetitlosigkeit einstellte. 1918 kam eine Nierenkolik hinzu und 1920 ein seltsames Magenleiden mit häufigem Bluterbrechen. 1921 stellten die Ärzte einen Verschluss des Magenausgangs fest, der drei Monate andauerte. Die Nahrungsaufnahme beschränkte sich auf kleine Mengen von Flüssigkeiten. Es wurde Magenkrebs diagnostiziert.
Ab Juli 1921 zeigten sich auf der Stirn und zuweilen auf dem ganzen Gesicht von G. immer wieder Blutzeichen. Zudem sprach sie von mystischen Begegnungen mit Christus und der Gottesmutter. Am 27. Februar sowie am 1. März 1922 war ihr Haupt ganz von Blut bedeckt. Ihr Seelenführer, der Ortspfarrer Adam Faber aus Bickendorf, war von der Echtheit der Phänomene überzeugt.
1926 wurde G. in einer Trierer Klinik von Ärzten und Theologen untersucht und beobachtet. Dabei stellte man keine übernatürlichen Phänomene fest und schickte sie nach Hause. Zu Hause hatte G. weiterhin Visionen. Der Pfarrer wurde vesetzt.
Am 11. Januar 1941 starb G. und wurde auf dem Bickendorfer Friedhof beigesetzt.
Pfarrer Faber glaubte bis zuletzt an die Echtheit der Vorkommnisse bei G. und verteidigte die Stimatisierte.

Lit.: Schleyer, Franz L.: Die Stigmatisation mit den Blutmalen: biographische Auszüge und medizinische Analyse. Hannover: Schmorl & von Seefeld Nachf., 1948; Ernst, Robert: Anna Maria Göbel, die stigmatisierte Opferseele von Bickendorf (Eifel). Eupen: Markus-Verlag, 1956.

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