Quirinus

1. Name, unter dem Romulus, nachdem er zu den Göttern entrückt worden war, göttliche Ehren zuteil wurden.
2. Römischer Kriegsgott, der zusammen mit Jupiter und Mars verehrt wurde, bis an die Stelle der älteren Trias die Götterdreiheit Jupiter Juno Minerva trat. Q. galt als Gott der nicht-adeligen römischen Bürger und gab dem Quirinal, jenem Hügel, auf dem er seit jeher besonders verehrt wurde, den Namen. Dort weihte man ihm 293 v. Chr. einen Tempel, der, nachdem ein Raub der Flammen geworden, von Augustus wiedererrichtet wurde. Zu einem nicht mehr näher bestimmbaren Zeitpunkt wurde Q. dann mit Romulus gleichgesetzt, nachdem dieser als Quirinus vergöttlicht worden war.
3. Quirinus von Neuss, der Heilige, wird im Erzbistum Köln am 30. April (Reliquienübertragung), sonst am 30. März (Passion) gefeiert. Er wird häufig mit drei Namensgleichen verwechselt: dem hl. Quirinus von Siscia ( 308/309 Westungarn, Fest: 4. Juni), dem hl. Quirinus vom Tegernsee ( Ende des 3. Jh., Fest: 25. März) und dem hl. Quirinus von Malmédy (ca. 8. Jh., Fest: 1. Oktober).

Lit.: Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. Freiburg i.Br.: Herder, 2000; Holzapfel, Otto: Lexikon der abendländischen Mythologie. Freiburg i.Br.: Herder, 2002.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.