Gespenst

(Ahd. gispensti, Verlockung, (teuflisches) Trugbild, Geistererscheinung; nach dem untergegangenen ahd. Wort spanan, locken, reizen), populäre Bezeichnung für ein nicht näher bestimmtes phantomartiges Wesen, das meist nicht als Seele eines Verstorbenen, sondern als eigenständiges körperloses Geistwesen aufgefasst wird. Sein zeitweiliges Erscheinen vollzieht sich meist in nebelhaft durchsichtiger, angedeutet menschlicher oder nicht menschlicher Gestalt. G.er gibt es in der Vorstellungswelt aller Kulturen.
Die Psychologie spricht von Einbildung, die Medizin von Halluzinationen. Nach der Paranormologie kann es sich dabei, neben Scheinphänomenen, auch um Gestaltungen aus geistigen Dimensionen handeln. > Alp, > Elfe, > Fee, > Mahr, > Geistererscheinung.

Lit.: Tyrrell, George: Erscheinungen und Visionen im PSI-Feld. Olten: Walter, 1979; Bauer, Eberhard/Schetsche, Michael (Hrsg.): Alltägliche Wunder: Erfahrungen mit dem Übersinnlichen – wissenschaftliche Befunde. Würzburg: Ergon, 2003; Schneider, Michael: Rätselhafte Welt – Mysterien und Rätsel unserer Zeit. Norderstedt: Books on Demand, 2004; Baßler, Moritz/Gruber, Bettina/Wagner-Egelhaaf, Martina [Hrsg.]: Gespenster: Erscheinungen Medien Theorien. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2005.
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