(* 16.03.1445 Schaffhausen; † 10.03.1510 Straßburg), bedeutendster deutscher Prediger des ausgehenden Mittelalters.
G. v. K. studierte zunächst an der Universität Freiburg und setzte sein Studium 1471 an der theologischen Fakultät der Universität Basel fort, wo er zum Dr. theol. promovierte. 1476 übernahm er einen theologischen Lehrstuhl an der Universität Freiburg und wurde dort im gleichen Jahr Rektor. Er gab seine Universitätslaufbahn jedoch nach einem Jahr wieder auf und wurde Seelsorger in Würzburg, danach in Straßburg. 1484 unternahm er eine Pilgerreise nach Südfrankreich und war dann ab 1488 mehrere Monate lang als Prediger in Augsburg tätig. Seine gedruckten Predigten sind informative Quellen für den Volksglauben seiner Zeitgenossen.
Nach G. v. K. könnten die Hexen aus eigener Kraft keine Verbrechen verüben, sondern würden einen Pakt mit dem Teufel schließen, der als Gegenleistung das von ihnen Gewünschte ausführe. Der Schadenzauber der Hexen dürfe nicht durch Gegenzauber, sondern allein durch von der Kirche erlaubte Abwehrmittel wie Exorzismus usw. bekämpft werden.
Die Tatsache, dass mehr Frauen als Männer der Hexerei angeklagt wurden, führte G. v. K. auf deren Leichtfertigkeit und ihre Schwäche für die Zauberkünste zurück. Die Vorstellung der Verwandlung einer Hexe in ein Tier lehnte er ab.
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