Nach dem griechischen Geschichtsschreiber Diodorus Siculus (1. Jh. v. Chr.) habe als Erster der Vegetationsgott Dionysos einen O. vor den Pflug gespannt, um Ackerbau zu betreiben. Das kastrierte männliche Rind ist, im Gegensatz zum wilden Stier, ein Symbol der Geduld, des Leidens und der Passivität. Er vermittelt neben Bedächtigkeit und Gutmütigkeit eben auch Opferbereitschaft und symbolisierte schon im Altertum kosmische Urkraft. Der O. demonstriert auch, wie rohe Naturkraft gebändigt und in neue Bahnen gelenkt werden kann, weshalb Weise, unter ihnen der chinesische Philosoph Laotse, den O. oder Wasserbüffel gerne als Reittier benutzten.
In der christlichen Kunst spielt der O. zusammen mit dem Esel eine besondere Rolle, obwohl die beiden im Evangelium nicht erwähnt werden. Sie sollen sich auf die Worte des Propheten Jesaja beziehen: „Der O. kennt seinen Besitzer, und der Esel die Krippe seines Herrn … (Jes 1,3).
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