Ding-Dichtung von Rainer Maria Rilke.
Der Begriff D. wurde 1930 von dem deutschen Literaturwissenschaftler Walther Rehm zur Beschreibung des Verhältnisses von Rilke zu den von ihm bedichteten Dingen verwendet. Nach Rehm gibt es eine mit Goethe beginnende literarische und in Rilke gipfelnde Tradition der Dingerfahrung. Dabei wird das Ding mehr und mehr zu einem eigenständigen Gegenstand, dessen auf Gott zugeordnetes Wesen sich der normalen Erfahrung entzieht und nur der schauenden Achtsamkeit des Menschen zugänglich ist. Diese Ding-Verehrung und Ding-Demut wird bei Rilke zur D., „in der die Dinge sich sozusagen völlig verselbständigen, magisch aus dem allgemeinen Lebenszusammenhang herauszutreten scheinen und ihr eigenes beseeltes und doch im Erkanntwerden durch den Menschen erst sich vollendendes Leben führen“ (Rehm, S. 313). „Der Dichter wohnt in der Mitte der Dinge und verwandelt sich in sie“ (Rehm, S. 341).
Rilkes Dingdichtung ist Todesdichtung.
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