Szenen und Texte der späteren königlichen Ramessidengräber Ägyptens geringerer Bedeutung, die von den Ägyptologen „Buch von der Nacht“ und „Buch vom Tage“ genannt wurden. Die damit bezeichneten Texte dürften zu einer Litanei aus den Riten des Könighofes gehört haben, in welcher der König oder der an seiner Stelle agierende Priester zu Beginn jeder Stunde des Tages oder der Nacht die entsprechenden Worte verkündete. Dieses Ritual ist in Fragmenten aus dem Sonnenhof im Terrassentempel der Hatschepsut erhalten geblieben sowie in den ptolemäischen Tempeln von Edfu, Philae und Dendata, die zwölf Jahrhunderte jünger sind.
Die Abbildungen und ein Teil der Texte dieser Bücher von der Nacht und vom Tage betonen die wichtige Pflicht des Königs, den Lauf der Sonne über den Himmel aufrechtzuerhalten und dadurch die Ordnung entgegen dem Chaos zu wahren.
Für die zwölf Stunden der Nacht ist im Grab Ramses VI. eine ganze Szenenfolge erhalten geblieben. Die Komposition betont insbesondere die dunklen regenerativen Kräfte der Erde und erhielt daher den Namen „Buch der Erde“, wobei bei der Reise der Sonne durch den Nachthimmel unter der Erde drei Erdgötter eine Rolle spielen (Forman, 127-128).
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