Thomas Greene Bethune, auch als Tom Wiggins bekannt (*25.05.1849 Columbus, Muscogee County, Georgia, USA; † 13.06.1908 Hoboken, New Jersey, USA), Musikgenie, Komponist und Pianist.
Tom war ein US-amerikanischer Sklave, daher auch unter dem Namen seines „Besitzers“ James Bethune als Tom Bethune (Thomas Greene Bethune) bekannt, blind und musikalisch außergewöhnlich begabt. Als er sich mit vier Jahren zum ersten Mal an das Klavier setzte, konnte er spontan spielen. Ein Lehrer, der sich des Jungen annahm, erklärte, dieser verstehe mehr von Musik als andere jemals begreifen oder erlernen könnten. In allen anderen Lebensbereichen war Tom, wohl auch wegen seiner Blindheit, unterdurchschnittlich befähigt und wurde teilweise als Autist bezeichnet. Sein Herr, General Bethune, hielt ihn für nicht intelligenter als seinen Hund.
Mit sechs Jahren begann Tom am Klavier zu improvisieren und komponierte seine eigenen Werke. Im Oktober 1857 mietete der General eine Konzerthalle in Columbus und Tom spielte das erste Mal vor einem großen Publikum, das nur schwer verstehen konnte, wie ein blinder dummer Sklave derart Klavier spielen könne. Der General witterte ein neues Einkommen für sich, trennte Tom im Alter von neun Jahren von seiner Familie und schickte ihn mit dem Manager Perry Oliver für mehrere Jahre auf Konzertreisen. Tom konnte nicht nur die Klassiker spielen und improvisieren, sondern auch Stücke, die jemand vorher spielte, sofort nachspielen. Die Baltimore Sun schrieb am 27. Juni 1860, Tom sei ein Phänomen in der Musikwelt, das uns jenseits aller Wissenschaft belehre, dass es eine Welt der Musik gibt, von der wir nichts wüssten. Er spielte auch vor dem Präsidenten James Buchanan im Weißen Haus und wurde fortan als der größte Pianist seiner Zeit bezeichnet.
Nach dem Bürgerkrieg sicherte sich General Bethune vom Gericht die Vormundschaft über Tom und setzte die Konzertreisen fort, die diesen bis nach Europa führten. Toms Repertoire umfasste 7.000 Stücke, davon etwa 100 Eigenkompositionen. Am 30. Juli 1887 wurde er vom Gericht schließlich der Obhut seiner Mutter Charity zugesprochen, obwohl er gern bei seinem alten Herrn verblieben wäre. Tom setzte seine Konzerte von nun an unter dem Namen seines Vaters als Thomas Greene Wiggins bis 1904 fort.
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