(Lat. destillare, herabträufeln), Verdampfung einer Flüssigkeit und Wiederverflüssigung des Dampfes durch Abkühlen. Die D. zählt zu den wichtigsten Verfahren der Alchemie und war schon bei den alten Ägyptern und in der Antike zur Herstellung von Ölen bekannt. Man erhitzte die Pflanzenteile über einem offenen Kessel aus Ton, über dem Holzstäbe mit Schichten von Wolle lagen. Nachdem sich die Dämpfe in der Wolle verdichtet hatten, wurde diese ausgepresst und das sich auf der Wasseroberfläche angesammelte Öl abgenommen.
Die Araber verbesserten diese Methode, indem sie Kühlschlangen und einen helmartigen Deckel (Alambik) erfanden.
Die D. des Alkohols, die schon im 11. Jh. bekannt war, führte zur Auffassung, dass D. die wirksame Substanz eines Stoffes (Essenz, Äther, Elixier) isolieren sollte.
Einen besonderen Beitrag zur Kenntnis der D. und damit zur Steigerung von ätherischen Ölen lieferte das von dem Straßburger Arzt Hieronymus Brunschwig (1450-1534) veröffentlichte Destillierbuch (1500). Konnte man damals gerade einmal 13 ätherische Öle destillieren, so waren es 1589 bereits 108.
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