(* 09.03.1758 Tiefenbronn bei Pforzheim, Baden; † 22.08.1828 Montrouge bei Paris, heute Département Hauts-de-Seine), deutscher Arzt und Hirnanatom, Begründer der Phrenologie.
G. studierte ab 1777 zunächst Medizin in Straßburg, dann ab 1781 in Wien, wo er 1785 promovierte. Nach Vortragsreisen durch Europa ließ er sich 1809 in Paris als praktischer Arzt nieder. Mit seiner Schädellehre (Phrenologie) begründete er in den folgenden Jahren die Lehre, dass das Gehirn das Zentrum für alle mentalen Funktionen sei. Zudem trug er maßgebliche Arbeiten zur Physiognomie bei. G. entdeckte auch die Faserstruktur des Gehirns und erarbeitete mit seiner Kranioskopie (Merkmalsbeschreibung) die Kraniometrie (Schädelvermessung), wovon er sich Schlüsse bezüglich der Gehirnform erhoffte. Dabei scheiterte er vor allem an der Tatsache, dass die Form des Schädels nicht auch die Form des Gehirns und des menschlichen Charakters wiedergibt.
G. schloss in seine Kartographie der Gehirnorgane auch das Böse ein. So gab es für ihn sogar ein Symbolfeld für Mord.
Seine Ansichten fanden großen Anklang bis in breite Schichten der Bevölkerung hinein. Die Menschen suchten bei sich und den anderen im äußeren Aussehen nach Anzeichen von Wohlwollen bis Bosheit.
So sehr die Schädelform nur den Außenraum betrifft, sind Hinweise auf den Innenraum nicht gänzlich auszuschließen.
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