Jacinta Marto

Geb. am 11. März 1910 in der Pfarrei Fátima, Bezirk Vila Nova de Ourém in Portugal, und am 19. März auf den Namen Jacinta getauft. Sie war das jüngste Kind von Manuel Pedro Marto und Olimpia de Jesus, der Schwester von Lucias Vater. Olimpia war zweimal verheiratet, das erste Mal mit dem Bruder von Lucias Mutter, mit dem sie zwei Kinder hatte. Aus der zweiten Ehe gingen dann sieben Kinder hervor, von denen Francisco und Jacinta die Jüngsten waren und als Hirten am liebsten in Gesellschaft ihrer Kusine Lucia die Schafe auf die Weide führten, wo sie 1916 gemeinsam die Erscheinungen des Engels und 1917 die Erscheinungen der Gottesmutter erlebten und dabei in Ekstase fielen. Bei der Erscheinung am 13. Juni 1917 wurde Jacintas baldiger Tod angekündigt. Nach den Entbehrungen im Gefängnis und den Anforderungen als Seherin erkrankte Jacinta im Oktober 1918 an Lungenentzündung. Während ihrer Krankheit bekam sie Besuch von Unserer Lieben Frau, die ihr mitteilte, dass Francisco sie bald in den Himmel holen, sie vorher aber noch ins Krankenhaus kommen werde. Am 1. Juli 1919 wurde Jacinta in das Krankenhaus des hl. Augustinus in Vila Nova de Ourém eingeliefert. Am 21. Januar 1920 kam sie nach Lissabon in das Waisenhaus von Madre Godinho und dann in das Krankenhaus D. Estefania, wo ihr am 10. Februar zwei Rippen entfernt wurden. Eine Besserung trat jedoch nicht ein. Jacinta starb gottergeben am 20. Februar 1920 um 22.30 Uhr, wie es ihr Unsere Liebe Frau auf Tag und Stunde vorausgesagt hatte. Ihr Leichnam wurde nach Vila Nova de Ourém überführt und in der Grabstätte des Barons von Alvaiázeres beigesetzt. Die Bedeckung des Leichnams mit einer dicken Kalkschicht und die Bestattung in einer Gruft hatten einen verzögerten Verwesungsprozess zur Folge. Als man am 12. September 1935 ihren Sarg öffnete und den Leichnam unversehrt vorfand, wurde dieser noch am gleichen Tag in den Friedhof von Fátima übertragen.
Im Rahmen des Seligsprechungsverfahrens wurde am 30. April 1951 bei der Identifikation des ganzen Körpers von Jacinta festgestellt, dass das Gesicht identisch war. Daraufhin wurde sie am 1. Mai 1951 im Querschiff der Basilika auf der linken Seite beigesetzt.
Die Seligsprechung, gemeinsam mit ihrem Bruder Francisco erfolgte anlässlich der Wallfahrt von Papst Johannes Paul II. nach Fátima am 13. Mai 2000. Am 13. Mai 2017 wurde Jacinta von Papst Franziskus in Fátima heiliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 20. Februar.

Lit.: Resch, Andreas: Religiöse Erfahrungen und Wunder (Reihe R; 13). Innsbruck: Resch, 2018.
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