IGW (Institut für Grenzgebiete der Wissenschaft)

Gemeinnütziger Verein für den Ausbau und die Vertiefung des christlichen Welt- und Menschenbildes; gegründet am 15. September 1978 in Innsbruck, als gemeinnütziger Verein eingetragen am 1. Februar 1980.
Die geschichtliche Analyse der verschiedenen Anschauungsformen von Welt und Mensch führt zur Feststellung, dass bereits in den antiken Kulturen die Vorstellung von einer vierfachen „energetischen Form“ in Welt und Mensch bestand, die mit Physis, Bios, Psyche und Pneuma (Geist) gekennzeichnet wird.
Erst seit Plato sprechen wir von zwei Prinzipien: Leib Seele, Materie Geist, wobei noch hinzuzufügen ist, dass seit Demokrit auch die Vorstellung von einem Prinzip, nämlich der Physis, besteht. Das heutige Wissen zeigt jedoch klar, dass wir in Welt und Mensch eine vierfache energetische Qualität unterscheiden müssen, eben Physis, Bios, Psyche und Pneuma (Geist). Es ist nämlich nicht gelungen, den Bios in die Physik zu übersiedeln, da dieser eine eigene Qualität hat. Ebenso wenig ist es gelungen, die Psyche dem Bios gleichzusetzen. Schließlich scheiterte auch der Versuch, das Pneuma, den Geist, als Funktion der Psyche zu deuten. Die genannte Vierfachkonturierung ist daher für das Verständnis von Welt und Mensch, für ein IMAGO MUNDI und die Grenzgebiete der Wissenschaft von entscheidender Bedeutung.
Die Erforschung der Eigenart dieser vier Wirkqualitäten kann uns die Sprache der Natur und ihres Schöpfers wieder verständlich machen. Ein umfassendes Aufdecken dieser Grundsprache der Natur erfordert insbesondere auch die Beschreibung und Analyse der Grenzphänomene.
Das IGW befasst sich daher mit dem gesamten Bemühen von Wissenschaft und Forschung im Grenzbereich von Physis, Bios, Psyche und Pneuma (Geist) unter Einschluss von Grenzphänomenen und Grenzverhalten.

Nach der Gesetzmäßigkeit der Funktionsabläufe unterscheidet man normale und paranormale Grenzphänomene.
Als normal gelten jene Grenzphänomene, deren Verlaufsstrukturen den bekannten Naturprozessen bzw. den anerkannten Vorstellungsmustern entsprechen. Sie sind vornehmlich Gegenstand interdisziplinären wissenschaftlichen Bemühens, das sich mit der Aufdeckung von Gesetzmäßigkeiten befasst, um sie in Forschung, Technik und Wirtschaft nutzbar zu machen.

Als paranormal hingegen sind Grenzphänomene zu bezeichnen, deren Verlaufsstrukturen von den bekannten Naturprozessen bzw. den anerkannten Vorstellungsmustern der Deutung von Welt und Mensch abweichen oder abzuweichen scheinen. Sie sind Gegenstand der Paranormologie, die sich mit der Absicherung der Echtheit, der Beschreibung der Erscheinungsformen, dem Aufdecken der Abweichungen von den bekannten und anerkannten Gesetzmäßigkeiten und der Suche nach möglichen Gesetzmäßigkeiten paranormaler Phänomene befasst.

Unter Grenzverhalten versteht das IGW alle Entscheidungs-, Handlungs- und Verhaltensformen des Menschen im Bereich von Physis, Bios, Psyche und Pneuma, die eine besondere Eigenart aufweisen.

Die Arbeit des IGW fußt daher auf zwei völlig verschiedenen Säulen. Geht es bei den Grenzphänomenen letztlich um Grundfragen des Welt- und Menschenbildes, so wird bei der Betrachtung des Grenzverhaltens die harmonikalste Form der Lebensverwirklichung des Menschen anvisiert. Beide Betrachtungen erfolgen auf dem Boden der allgemeingültigen wissenschaftlichen Methoden, mag dabei vieles auch nur im beschreibenden Bereich verbleiben, sofern eine logische, experimentelle oder statistische Verifizierung nicht möglich ist.

Als Organe des IGW galten die Quartalzeitschriften Grenzgebiete der Wissenschaft (GW) und Ethica, die beide 2017 eingestellt wurden. Mittlerweile führt das IGW seine Arbeit nur mehr über das Internet fort. Diese besteht in der digitalen Aufarbeitung des Lebenswerks des Institutsgründers, Prof. Dr. Dr. P. Andreas Resch, sowie in der Erstellung einer Enzyklopädie der Paranormologie.

Lit.: Resch, Andreas: Zur Geschichte der Paranormologie (Reihe R; 6). Innsbruck: Resch, 2010.
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