Asura

Sanskr., etymologisch mit dem iranischen ahura verwandt, bezieht sich asura in den älteren Teilen des > Rigveda auf den höchsten Geist, wie bei dem zoroastrischen > Ahura Mazda, oder auf vedische Gottheiten (> Devas). In jüngeren vedischen Texten und in der Hindu-Mythologie sind Asuras > Dämonen oder > Titanen, die gegen die Devas kämpfen. A. sind nicht notwendigerweise böse oder Devas gut. Sie bilden eine Wesenseinheit und unterscheiden sich durch ihrer wechselseitige Gegnerschaft, die sich jedoch nicht in einem absoluten ethischen > Dualismus niederschlägt.
Im Sinne einer „guten“ Existenzweise bezeichnen Asuras die niederen Götter und im Sinne der „schlechten“ Existenzweise die Feinde der Götter. Sie gehören dem Bereich des sinnlichen Begehrens (> Triloka) an. In der Klassifizierung vieler südbuddhistischer Schulen fehlen sie gänzlich.

Lit.: Bradke, Peter von: Dyâus Asura, Ahura Mazdâ und die Asuras: Studien und Versuche auf dem Gebiete alt-indogermanischer Religionsgeschichte. Halle: Niemeyer, 1885; Doniger, Wendy: The Origins of Evil in Hindu Mythology. 1. Indian ed., repr. Delhi: Motilal Banarsidass, 1988; Hale, Wash Edward: Ásura in Early Vedic Religion. Delhi: Motilal Banarsidass, 1999.
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